Vom 16. bis zum 18. November fand im Munich Urban Colab das erste Circular Republic Festival statt. Die Bertelsmann Stiftung beteiligte sich an dem Forum indem sie die Workshop Area möglich machte, bei der konkrete Instrumente, die zu mehr zirkulärer Innovation in Betrieben führen, kennengelernt und erprobt werden konnten.

Ausrichter der mehrtägigen Großkonferenz im Norden Münchens war Circular Republic, eine Initiative, die sich aus der TU München und deren Gründungszentrum UnternehmerTUM heraus gegründet hat. Ziel der Initiative ist es, Startups zu unterstützen, die von Anfang an ein zirkuläres Geschäftsmodell verfolgen. Darüber hinaus will Circular Republic auch bereits existierende Unternehmen dabei unterstützen, Wege zu finden, wie Stoffkreisläufe geschlossen werden und neue – zirkuläre – Wertschöpfungspotenziale erkannt werden können. In einem Interview auf Focus Earth erklären die drei Gründer:innen von Circular Republic, Matthias Ballweg, Susanne Kadner und Niclas-Alexander Mauss, worum es ihnen konkret geht.

Foto: Bert Willer

Beim ersten Circular Republic Festival bot sich den mehr als 700 Teilnehmenden vor Ort über drei Tage intensive Diskussionen, Ideenaustausch, Experimentiermöglichkeiten und gemeinsame Workshops. 800 zusätzliche Anmeldungen gab es für den Livestream der Main Stage. Das Festival-Programm bestand aus 18 Sessions, 5 interaktiven Workshops und Pitches von 32 Startups, wobei mehr als 90 Referent:innen Einblicke in ihre Arbeit und Ideen boten.

Auch wir waren dabei!

Die Bertelsmann Stiftung brachte in das erste Circular Republic Festival die Workshop Area ein.

Unserer Stiftung ist es ein wichtiges Anliegen, dass vor allem kleinere und mittlere Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes sich auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit machen.

Das Thema Zirkularität bietet dabei viele Möglichkeiten, auf dem Feld der Produkt- und Prozessgestaltung aber auch mit Blick auf Geschäftsmodellentwicklung innovativ zu werden.

Unsere Initiative CircularOWL

In Ostwestfalen-Lippe ist die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit Partnerorganisationen selbst aktiv geworden und hat die Initiative CircularOWL aus der Taufe gehoben. Ziel ist es hier, regional den Austausch zwischen Mittelständlern, Startups und großen Unternehmen anzuregen und dort wo möglich auch den Brückenschlag hin zu Politik und Verwaltung und der Wirtschaftsförderung in den Kommunen der Region zu ermöglichen.

In der Workshop Area des Circular Republic Festivals ging es um sehr konkrete Instrumente, die helfen und anleiten, wie man die eigenen Prozesse und Produkte im Unternehmen hinterfragen kann, um sie Richtung Zirkularität weiterzudenken. Diese Instrumente sind konkrete Einstiegsmöglichkeiten gerade für Mittelständler, sich dem Thema auf ergebnisoffene, letztlich aber auch effiziente du zielführende Weise zu nähern. Ein gutes Beispiel sind die Circo-Workshops, die die nordrhein-westfälische Effizienzagentur auf der Grundlage eines in den Niederlanden entwickelten Modells auf die Bedürfnisse deutscher KMU hin überarbeitet hat. In mehreren aufeinander folgenden Arbeitsschritten werden hier Potenziale für Produkt-, Prozess- oder Geschäftsmodellinnovationen ausfindig gemacht, die von konkreten Produkten der Unternehmen ausgehen. Stefan Alscher von der Effizienzagentur NRW führte die Teilehmenden in der Workshop Area beispielhaft durch den ersten Prozessschritt von Circo.

Mit großem Interesse wurde auch der von Acatach und WWF Deutschland angebotene Workshop besucht. Seda Akinci von Acatech stellte das gemeinsam von den beiden Organisationen entwickelte Beratungsinstrument „Make it circular!“ vor. In Form eines Strategiespiels werden die Teilnehmenden hier mit verschiedenen zirkulären Geschäftsmodellen konfrontiert und dazu gebracht, ihr eigenes Geschäftsmodell zunächst spielerisch zu hinterfragen. Schnell wurde in München klar, dass es hier aber um mehr als nur ein Spiel geht. Das Potenzial zirkulärer Wertschöpfung für die eigene unternehmerische Praxis wird hiermit effizient erschlossen.

Weitere Workshops, u.a. mit Ramona Liberoff von der Platform for Accelerating the Circular Economy, bei dem gemeinsam Modelle für effektive Urban Mining erarbeitet wurden, fanden ebenfalls in der Workshop Area statt.

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